Harte Zeiten für Schwere Jungs // Rezension

Solides Buch mit Potential für mehr

Kurzmeinung: „Harte Zeiten für Schwere Jungs“ überzeugt mit einem netten Schreibstil, liest sich flüssig und ist perfekt für die kurzweilige Abendunterhaltung.

Klappentext:

Muskulös, tätowiert und unwiderstehlich. Thomas Street ist ein Ex-Knacki, doch bevor er aus dem Gefängnis kam, sah er ihr tief in die Augen… Von dem Moment an, als Street Katie in einem Drecksloch von Gefängnis Essen servieren sieht, will er sie. Ihren süßen kleinen Körper an seinem. Unter seinem. Dass sie seinen Namen hinausschreit, bis sie zugibt, dass sie noch nie einen Besseren hatte.

Nun hat er sie wiedergefunden, ausgerechnet in einem Buchladen arbeitet sie und ist genauso umwerfend, wie er es in Erinnerung hatte. Nur Katie glaubt, dass er Wiedergutmachung leisten kann. Dass sich hinter seiner Dunkelheit ein guter Mensch verbirgt. Er ist sich da nicht so sicher. Doch dann gehört Katie plötzlich ihm. Katie und ihre Tochter. Und er wird alles riskieren, selbst den Teufel persönlich bekämpfen, um sie zu beschützen.

Die Geschichte:

Der Klappentext gibt die groben Eckpunkte der Geschichte schon recht gut wider. Thomas Street wird nach einiger Zeit aus dem Gefängnis gelassen. Weshalb er überhaupt eingebuchtet wurde wird zunächst nicht verraten und man tritt ihm etwas skeptisch gegenüber. Nach seiner Entlassung macht er sich auf die Suche nach Katie, die einige Zeit in der Gefängniskantine arbeitete und ihm den Kopf verdrehte. Doch sie für sich zu gewinnen ist kein leichtes Unterfangen!

Katie besitzt ebenfalls eine dunkle Vergangenheit, aber ist sich selbst treu geblieben und auf Anhieb sympathisch. Sie hat sich von der Welt zurückgezogen und meistert gelangweilt den alltäglichen Wahnsinn. Bis der Traummann aus dem Gefängnis in ihrem Buchladen auftaucht und ihre geschützte kleine Welt gehörig durcheinander wirbelt.

Die Charaktere:

Thomas Street scheint zwar äußerlich der harte Kerl zu sein, aber innerlich zerfleischen ihn die Selbstzweifel. Diese Angst wirft ihm immer wieder gehörige Felsbrocken in den Weg, die er alleine nicht meistern kann. Thomas Street ist der Charakter mit dem meisten Tiefgang im Buch. Die Autorin hat sich Mühe gegeben, die Probleme und Zweifel zu schildern und lässt ihnen schlüssige Taten folgen. Auch wenn man sich dabei häufiger erwischt, wie man verzweifelt die Augen verdreht und sich wegen der getroffenen Entscheidung die Haare rauft. Er ist sympathisch und erinnert in einigen Situationen an einen hilflosen Welpen der nach Hilfe ruft. Im nächsten Augenblick zeigt er jedoch wieder was in ihm steckt und steht seinen Mann.

Bei Katie hätte ich mir mehr Details gewünscht. Man erfährt nur wenig über ihre Vergangenheit und ihr starker Charakter in der Gegenwart mag so gar nicht zu der schwachen Person in der Vergangenheit passen. Wie hat sie diese Entwicklung geschafft? Ein Kind alleine bewirkt solch einschneidende Veränderungen in der Regel nicht. Insgesamt ist Katie eine starke und sympathische Person, die versucht ihrem Kind und sich selbst die bestmögliche Zukunft zu schaffen. Da passt ein Ex-Häftling mit zweifelhafter und mysteriöser Vergangenheit zunächst überhaupt nicht dazu. Und trotzdem wirft sie alle Bedenken über Bord und geht das Risiko ein und hofft, dass sie nicht wieder krachend zu Boden geht.

Die wenigen Nebencharaktere bleiben allesamt sehr blass. Sie kommen zum Teil in Thomas‘ Vergangenheit vor und erhalten so eine Verbindung zur Gegenwart aber über den Charakter und die Eigenschaften der Personen erfährt man insgesamt sehr wenig und steht den Personen in den meisten Fällen neutral gegenüber.

Das Fazit:

„Harte Zeiten für Schwere Jungs“ ist ein solides Buch, dem es nicht geschadet hätte etwas mehr „Platz“ zu bekommen. Die Geschichte beginnt sehr plötzlich und in einem rasenden Tempo und wird nach den ersten Kapiteln immer langsamer und pendelt regelrecht aus. Es gibt wirklich winzige Einflüsse aus dem Krimi-Genre (bedingt durch die kriminelle Vergangenheit), die die Autorin besser ausbauen hätte können. Es fehlt an Spannung und einem Ziel, dem das Buch entgegen fiebert.

Die durchaus nette und schön geschriebene Lovestory reicht in diesem Fall leider nicht aus und ich sehe hier viel verschenktes Potenzial! Insgesamt habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt und werde in einiger Zeit den zweiten Band lesen.

Die Bewertung:

Bewertung ♥♥♥ + ♥

Ich vergebe hier 3,5 Sterne. Ein Buch mit 3 Sternen würde ich nicht lesen wollen, ist also zu wenig für dieses doch angenehme Buch für zwischendurch. Da ich 3,5 Sterne nicht darstellen kann, korrigiere ich in dem Fall auf 4 Sterne nach oben, da das Buch durchaus nett ist und kein Fall für das verstaubte Regal. 

Bei dieser Rezension handelt es sich um einen Repost eines älteren Beitrags von meinem alten Buchblog.


Infos zum Buch:

Titel: Harte Zeiten für Schwere Jungs
Autorin: Virna DePaul

Seitenanzahl: 207 Seiten

Reihe: Hart wie Stahl – Band 1
Genre: Liebesroman

Erscheinungsdatum: 11.10.2016
Verlag: Books That Rock

Erhältlich als: Taschenbuch // eBook
ISBN: 978-1944561642